Entstehung

Eine kurze Geschichte der Sonnenuhren

Antike Sonnenuhr
Schon vor Jahrtausenden ist den Menschen aufgefallen, dass sich die Länge ihres Schattens im Laufe des Tages veränderte und zur Mittagszeit hin am kürzesten war. Von dieser Erkenntnis bis zur Zeitmessung mit Hilfe der Sonne war es nur ein kleiner Schritt.

Das Prinzip der Sonnenuhr ist in China wahrscheinlich schon seit 2679 v. Chr. bekannt, um 1100 v. Chr. wird ein Schattenstab (Gnomon) zur Bestimmung der Tageszeit eingesetzt, um 100 v. Chr. wird von Lo Hsia-Hung eine sogenannte Ringkugel (Armillarsphäre) verwendet.

Auch in Indien sind Sonnenuhren seit Jahrhunderten im Einsatz: bekannt sind  die Steinernen Sonnenuhr en in Jaipur und Delhi, die der Maharaja von Jaypur, Jai Singh II. im 17. Jahrhundert errichtet hat.
In Griechenland erwähnte zwar bereits Ptolemäus um 140 v. Chr. die Sonnenuhren, aber auch Herodot schreibt 450 v. Chr. dass die Griechen sie von den Babyloniern übernommen hätten. Vermutet wird, dass die babylonischen Chaldäer die Sonnenuhr, ca. 600 v. Chr. in Europa erfunden haben.              

Die Römer kannten Sonnenuhren seit 300 v. Chr. und verbreiteten sie über Europa.

Erst nach dem 14. -15. Jahrhundert wurde der Schattenstab (Gnomon, bisweilen auch Polos genannt) parallel zur Erdachse ausgerichtet (wahrscheinlich von ägyptisch-muslimischen Astronomen erfunden), damit konnte man Äquinoktialstunden anzeigen und war von den sich jahreszeitlich ändernden Stundenlängen unabhängig.

Seit dem 15. Jahrhundert werden Sonnenuhren gewerbsmäßig hergestellt (Kompassmacher des Mittelalters), beliebt waren die tragbaren Taschen-Sonnenuhren insbesondere auf Reisen.
Sonnenuhren wurden auch bis in unsere Zeit hinein benötigt, um die Räderuhren richtig zu stellen, auch weil sie weitaus unempfindlicher gegenüber Sand und Staub sind. So wurden sie z. B. noch im 2. Weltkrieg von den englischen Truppen in Afrika mitgeführt.

Heutzutage dienen Sonnenuhren in erster Linie als Dekorationsgegenstände in öffentlichen Parks, an Gebäuden, aber auch im eigenen Haus und Garten erfreut man sich der Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten.